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Ikarus Orbiter


Die Ikarus-Orbiter-Gondel bei der Feuertaufe

001000.jpg (58098 Byte)
die Gondel besteht aus einem Korb von BallonSport Bölling

in den Ausguck kann eine Kamera montiert werden
und aus dem Orbiter-Cocon, der aus Styropor, Karton und Holz gebaut ist.
zur Zeit baue ich noch die Gasflaschen-
Attrappen, welche an den Seiten befestigt werden

weste.jpg (40364 Byte)

start1.jpg (29187 Byte)
die Hülle fasst über 140m^3 und wiegt gerade mal
2.7 kg
unglaublich aber dieses Geschnippsel wird einmal teil der Gondel vor dem Start wird die 13 Meter hohe Hülle auf der Wiese ausgelegt... ... und erst einmal mit einem Elektroheizer gefüllt

start2.jpg (29026 Byte)
langsam beginnt sich die Folienhülle aufzurichten kurz nicht aufgepasst und schon hat der Brenner ein Loch in die äusserst heikle Folie gefressen notdürftig geflickt, dann ist es gleich soweit:
Ready for Takeoff

am Anfang schien alles bestens zu klappen

uebrig.jpg (74897 Byte) disk01.gif (50139 Byte)
Datenblatt
MS Word 97

doch wie die Sage sagt, wurde es Ikarus ein wenig zu heiss. Man sieht, wie die Hülle auf der Seite aufgerissen ist

sieht nur schlimm aus, zwischen Ballon und Leitung sind noch einige Meter. Deutlich zu erkennen ist die Landeleine, die sich in der Leitung verfing

das ist alles, was von der untersten Bahn der Hülle noch übrig blieb
hoffentlich sieht das das BAZL nicht...

2109 M.ü.M.
die Route von Ikarus III
(nach Norden)
und die von Ikarus Orbiter
(nach Westen)


Was spielte sich aber wirklich ab an Bord?
Es war meine erste Ballonfahrt mit Propangas und richtigen Brennern (die Bunsenbrenner von Ikarus I-III sind mit den Bölling-Aggregaten nicht zu vergleichen). Dazu kam, dass der Startplatz von Bäumen Baukränen und Häusern gesäumt war (ich wollte die Folienhülle möglichst schnell über diese Hindernisse bringen, sie hätte wohl einschneidende Erinnerungen davongetragen). Ich heizte - Ikarus stieg und stieg und stieg über den Sendebereich der Fernsteuerung, und da noch kein FailSave-Empfänger eingebaut war spielten dann die Gas-Ventile verrückt. Nun hatte die Hülle viel zu viel Auftrieb für die bloss 14.5 kg leichte Gondel - das Ganze fing an zu schaukeln wie blöd. Die Feuersäulen der beiden Brenner brannten 6 der 8 Tragseile der Gondel durch und als das Gas (endlich) verbraucht war, sank der Silberling mit 2.7 m/s Richtung Boden. Knapp an einer 20kV Leitung vorbei. Nur das Landeseil (das auch viel zu früh ausgelöst wurde) verfing sich in der Hochspannungsleitung.
Und nun begann der Spass erst richtig: Da war dieser freundliche Hysteriker mit seinem kleinen Jungen, der wie ein aufgescheuchtes Huhn auf der Wiese herumzurennen begann (der Hysteriker, nicht der Junge, den trug der Hysteriker erst auf dem linken, später auf dem rechten Arm) und dauernd etwas von "Versicherung" und "teures Hobby" und "Wahnsinnige" vor sich hin murmelte. Er war der festen Überzeugung, dass man das Nylon-Seil auf keinen Fall berühren dürfe
(nur hatte ich es vor einer Minute mit dem Taschenmesser durchgeschnitten)
(eigentlich mit einem Sack-Messer - "Mittermeier"-deutsch -> das hat nichts mit Holzdeckenlamellen zu tun!!).
Und es stellte sich die ernsthafte Frage, ob ich denn eigentlich noch am Leben sei? Nach dem Diese geklärt war, zog ich es doch vor, die CKW (Centralschweizer-Kraft-Werke) einzuschalten um ev. etwas abzuschalten und nicht selber plötzlich auszuschalten. Gesagt getan, nach 20 Minuten war das Piktet auf dem Platz (wohlgemerkt, es ist Karfreitag) und der Mann vom Dienst rupfte unser Seil, an dessen Ende sich das ominöse Styroporklötzchen mit seiner Leitung liiert hatte, einfach herunter.
?!?
Wie, was, heeeeeeee, das hätte ich auch gekonnt!
In den 20 Minuten in denen wir auf Roger - so hiess der nämlich - gewartet hatten, räumten wir alles in das Auto und so kam was kommen musste: Die Frage, wie um alles in der Welt dieses blöde Seil auf diese Leitung rauf kam? Immerhin etwa 12 Meter (wirf doch selber einmal ein Stück Styropor so hoch!).
Wir gaben zu, das es unser Hobby sei, an Feiertagen Styroporstückchen auf Hochspannungsleitungen zu werfen und die ganze Geschichte war damit zu einem heiteren Ende gekommen.


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