zurück      Startseite

Projekt "Gasgrill"


Wenn du ein Problem mit einem Campingaz Woody Grand Deluxe RBS hast, bei dem der Brenner flackert, faucht, pfupft und ploppt, dann bist du hier genau richtig!

Auf dieser Seite findest du:

- Eine weitere unglaubliche Geschichte
- Eigene Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Fall
- Diverse Sprüche (konstruktive, dumme, sinnvolle, unnötige...)
  von allen möglichen Leuten (Kollegen, Unbeteiligte, Neugierige, Unwissende...)
- Verschiedene Fehlschläge und natürlich die LÖSUNG!

Tja, wie soll ich anfangen...

Lies einfach:

Ausgangslage:
Ich bin stolzer Besitzer eines Gasgrills vom Typ Woody Grand Deluxe der Marke Campingaz. Das spezielle an diesem Grill sind die beiden RB's (Radiant Burner).

 

Wie alles begann:
Den Grill habe ich nicht in einem 'offiziellen' Geschäft (Sprich Migros do-it oder Coop Bau&Hobby), sondern beim Billiganbieter via Ricardo für einige Hundert Franken ersteigert. Mein Schwager Mike half mir beim Zusammenbau (er baute, ich schaute...).
Anfangs erfreuten wir uns der zarten Bricketts - nein im Ernst, wir waren wirklich sehr zufrieden mit unserem Grill.

 

Bezeichnungen: 
Campingaz: Hersteller für kostengünstige Gasgrills, südlich der Schweiz beheimatet.
Woody Grand Deluxe: Grilltyp mit fahrbarem Holzuntersatz und seitlichem Rechaud
RBS (Radiant Burner System): Brenner sind nicht unter dem Grillgut, sondern seitlich. Dies verhindert Stichflammen beim Heruntertropfen von Fett und Öl. Eigentlich eine Gute Sache - wenn es funktioniert...

 

Wie es auf einmal nicht mehr ging:
Bis - naja, bis eines Tages der hindere der beiden Brenner anfing, komisch zu tun. Es ist nicht ganz einfach zu beschreiben was genau passiert - ich versuche es einmal: Der Brenner ist an und plötzlich beginnt er zu ploppen. Die Flamme geht aus und kommt mit einem Plopp auf ganzer Breite wieder. Das passiert jeweils ein paar Mal hintereinander, bis sich die Flamme ins Rohr zu der Düse zurückzieht (dorthin, wo sie natürlich überhaupt nichts zu suchen hat...). Es hilft nur noch Brennerventil schliessen, neu öffnen und wieder zünden.

Ich habe alles geputzt und kräftig ausgeblasen, weil ich dachte, der Injector des Brenners (da wo die Gasdüse die Umgebungsluft mit in die Brennkammer zieht), sei evtl. durch ein Spinnennetz verstopft. Das half aber nichts - der hintere Brenner pfupfte weiter und wenn man nicht aufpasste, fing der halbe Holzrahmen meines schönen Gasgrills Feuer.

Halb so schlimm, dachte ich und suchte auf der Website des Herstellers nach einer brauchbaren Kontaktadresse für technische Auskünfte. Da ist ja die Website von Iomega noch übersichtlicher... nachdem ich 'für Deutsch, drücken Sie die 74935...' etwas zwanzig Mal angehört habe, gab ich es auf.

Ich versuchte mein Glück in verschiedenen Internet-Foren. Die häufigste Antwort war (wie in allen Foren so üblich ;-):
Dieses Problem habe ich auch aber ich habe keine Lösung, ich habe einen neuen Grill gekauft...
(Ja, dem muss ich zustimmen, das ist wirklich keine Lösung...)
Weitere Einträge zielten auf verstopfte Leitungen und Düsen (was aber alles i.O.war).

Ich fragte dann einmal in einem Spezialgeschäft für Gasgrills (ich weiss - erst bei Ricardo kaufen und dann im Fachhandel jammern), ob dieses Problem bekannt sei... Ja, da müssen Sie den Brenner von den Keramikplatten her kräftig durchpusten, am besten mit Pressluft...

Gesagt, getan: Es kam nicht der Hauch einer Spinnwebe raus!
Schliesslich habe ich den ganzen hinteren Brenner komplett ausgebaut. Das Teil war blitzeblank. Nichts verstopft.

Beim Zusammenbau des RBS-Brenners ist mir aufgefallen, dass der Keramikdichtfaden ziemlich zerbröselt war. Den habe ich einfach so gut es ging wieder um die Brennelemente gewurstelt und alles wieder einigermassen zusammengefügt.
Nächster Versuch: Pfupf und fauch...

Nun baute ich die komplette Gaszufuhr auseinander. alle Düsen waren nicht nur sauber, sondern rein. Ich tauschte spasseshalber einmal die vordere und die hintere Düse: Gleicher Effekt, wieder der hintere Brenner der flackert. Es liegt also nicht an der Düse.

Neuer Verdacht: Der vordere Brenner hat eine eigene Gaszufuhr nur für sich. Der hintere Brenner teilt sich die Gaszufuhr mit der Düse für die Verbindungsbrücke (wer auch einen Grill mit Doppelbrenner hat, weiss, was gemeint ist...). Also habe ich die Düse der Brücke blockiert aber der hintere Brenner zeigte genau das gleiche Gepfupfe wie zuvor.

Langsam aber sicher gehen mir vom Raufen die Haare aus. So komme ich nicht weiter. Also einmal der Reihe nach: Wann ging der hintere Brenner noch gut und ab wann traten die Probleme auf?
(Super - ich schaue einfach in meinem Outlook-Kalender nach unter 'Grillproblem' - schön wärs...)
Aber es hat sich doch ein - sagen wir einmal - 'Ereigniss' eingestellt, dass mit der Sache zu tun zu haben scheint. Einmal beim Reinigen des Grillrosts ist mir dieser in den Grill hinunter gefallen (ja - Idiot...) und dabei gegen eines der Keramikelemente geknallt. Zuerst dachte ich, es sei nicht so schlimm. Das kleine Kratzerchen am Element sollte kein Problem darstellen.

Weit gefehlt. Genau hier lag die Ursache: Wenn etwas 'nicht verstopft' ist, kann es ja auch 'zu wenig dicht' sein... Durch das Anschlagen mit dem Rost am Keramikelement wurde die Dichtwolle zwischen den Elementen und der Blechkammer etwas verschoben, bzw. leicht aufgerissen. Dieser Riss vergrösserte sich im Laufe der Zeit und führte letztlich dazu, dass die Elemente richtig doll wackelten. Ich als 'Nicht-gerade-Gas-Fachmann' deutete diese weisse Wolle beim Zerlegen des Brenners als überflüssige Ablagerungen und beim Zusammenbau des gereinigten Brenners ging ich damit ziemlich sorglos um. Durch diese Spalte trat nun das Gas nicht nur dort aus, wo es der Hersteller überhaupt nicht vorgesehen hatte, sondern es kam auch noch Falschluft zum Gemisch. Dies führte zu der Flackerei.

 

Die Lösung:
So und wie gings weiter? Den ganzen Grill noch einmal - falsch. Zuerst in den Baumarkt, Keramikdichtmasse / Dichtschnur besorgen. Nun den ganzen Grill noch einmal total zerlegen und am Besten grad beide Brenner mit neuer Dichtmasse wieder sorgfältig zusammenkleistern.

Auf die Plätze, fertig, SCHMATZ!

 

Ende gut, alles gut - was für eine Story...

Einige Bilderchen folgen noch...

 

Link zum Thema 'do it yourself' mit eBook zum kostenlosen Download: